Vom Büroservice übers Business Center bis zum Coworking
….. und zurück?
Es gibt viele verschiedene Begriffe für das Geschäftsmodell von Satellite Office: Büroservice, geteilte Büros, Business Center, Coworking, flexible Workspace, Shared Office, Open Space, flexible Arbeitsplätze, Arbeiten auf Zeit. Alle diese Wörter beschreiben das, was wir bei Satellite Office täglich tun, sie beschreiben die Basis unseres Geschäftsmodells. Keines der Wörter findet sich allerdings in einem Duden. Was nicht an den vielen Anglizismen liegt! Während zum Beispiel die Begriffe „Business Class“ oder „Businessplan“ zu finden sind, ist der Begriff „Business Center“, der eine ganze Branche bezeichnet, nicht im Duden vorhanden. Überrascht Sie das? Mich nicht! Denn der Begriff durchlebt die gleiche Achterbahnfahrt wie das Image der Business Center.
Begonnen haben wir vor 25 Jahren ziemlich erdverbunden, dort wo die Achterbahn eben startet. Wir waren diejenigen, die Menschen ein fertiges Büro in einer Gemeinschaftsfläche angeboten haben, weil sie sich angeblich kein eigenes Büro leisten konnten. Zu dieser Zeit, Ende der Neunziger, wurde Satellite Office gegründet. Damals schon mit dem Gedanken, Büroflächen zu teilen. Natürlich um Kosten einzusparen aber hauptsächlich, damit Kunden kurzfristiges Projektgeschäft in Berlin ohne langfristige Mietverträge abbilden konnten. Begonnen haben wir als „Büroservice“, waren ein paar Monate Franchisenehmer bei Ihr Büro und es blieb ziemlich unklar, ob wir Kopierpapier verkaufen oder Faxgeräte liefern, am wenigsten rechnete die Geschäftswelt mit fertigen Büros und fertiger Infrastruktur. Angetreten sind wir jedoch mit dem Ziel, Unternehmen, die speziell am Potsdamer Platz in bauliche Großprojekte eingebunden waren, mit Büroräumen auf Zeit zu versorgen. Ohne Langfristbindung, ohne Möbelkauf, ohne lange Suche. Flexibel und einfach. Dieses Prinzip hat sich bis heute nicht verändert.
Das Geschäftsmodell nahm in den Folgejahren ordentlich Fahrt auf, hieß irgendwann „Business Center“ und es blieb ziemlich unklar, was in so einem Business Center denn nun passiert. Neben vielen neuen Mitbewerbern, die aus dem Boden sprossen, machten auch zahlreiche Hotels in einer dunklen Ecke ein kleines Business Center auf – mit Kopierer, Drucker und zwei riesigen Computern für dringende geschäftliche Angelegenheiten, also zurück zum Büroservice. Dennoch begann so die Digitalisierung, Daten wurden transportabel, es konnte auch außerhalb des eigenen Büros gearbeitet werden. Zwar sehr eingeschränkt, aber so waren die Anfänge! Der Begriff Business Center hielt sich über fünfzehn Jahre, war recht etabliert – über eine Nischenbekanntheit ging er allerdings nicht hinaus. Die Digitalisierung rechtfertigte das Geschäftsmodell mehr und mehr und die Achterbahnfahrt wurde schneller und schneller, konnte mit der Geschwindigkeit jede Höhe nehmen!
Um 2009 herum dann der Looping: CoWorking-Spaces schwappten wie Heilsbringer aus Big Apple nach Europa. Es brach ein regelrechter Hype aus, in geteilten Büroflächen mit vielen Menschen zusammen zu arbeiten. Die Aufteilung der Räume und das Interior Design änderten sich schlagartig: Aus dem funktionalen Business-Center-Büro und dazu passenden Großraumbüros, in denen die Zimmerpalme manchmal schon das Highlight war, wurden superschicke, riesige Büroflächen. Ein eigener Schreibtisch sollte reichen, man wollte mittendrin im Geschehen sitzen. Netzwerken, alles mitbekommen. Eine Community aufbauen. Viele junge Menschen fühlten sich angezogen, die Digitalisierung war weit vorangeschritten. Aber auch die Zeit war viel reifer für das Teilen von Büroflächen. Was vorher als Billigbüro für Finanzschwache Unternehmer galt, war plötzlich das Maß aller Dinge für Business Community mit größter Salonfähigkeit. 2017/ 2018 erlebte das Coworking seinen Höhepunkt.
Anita Gödiker, mittlerweile fast 20 Jahre im Geschäft, sah das Community-Working etwas kritischer. Startete eine Kurskorrektur für Satellite Office, verpasste dem Unternehmen zunächst eine klare Position als Luxusanbieter in allerbesten Lagen und Immobilien der Metropolen. Räumte zunächst das Immobilien-Portfolio auf und später das Konzept und Design. Ruhiger, strukturierter und mit mehr eigenem Raum zum konzentrierten Arbeiten. Nie glaubte sie daran, dass im begeisterten Community-Taumel echte Ergebnisse erzielt werden konnten. PureSilentÓ wurde auf die Bahn gebracht. Aber das ist eine andere Geschichte!
Doch auch viele Menschen, die vorher begeistert in die Coworkings hüpften, wollten mehr Ruhe zum Arbeiten. „Workspace“ war nun das Wort der Stunde. Auch andere Anbieter wollten sich vom „Coworking“ absetzen. Das Adjektiv vor „Workspaces“ war und ist bis heute allerdings vielfältig: agile, flexible, intermediate…
Und – ob sie es glauben oder nicht – wir verzeichnen seit 2021 eine Rückkehr zum Begriff Business Center! Wer nicht Coworking oder Workspace ist, nennt sich zum Teil schon wieder Business Center.
Wie gut, dass wir schon vor 25 Jahren einen eigenen Begriff für unser Geschäftsmodell geschaffen haben: Satellite Office. Er war immer und stets aktuell, wir tragen ihn mit Stolz. Ein Satellite Office genau dort, wo sie es brauchen. Flexibel, einfach und ohne lange Bindung. Wir unterliegen keiner Mode, keinen Trends. Wir versuchen, die Veränderungen in der Arbeitswelt vorauszusehen und unsere Satellite Offices entsprechend zu gestalten. Dafür sind wir in den letzten sechs Monaten übrigens schon zwei Mal mit internationalen Architektur-Preisen ausgezeichnet worden. Zuletzt als „Best Workspaces 2022“. Auf die nächsten 25 Jahre ….like a Rollercoaster!