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Grossraumbüro-Gestaltung – Einzigartige und kreative Ideen

07. September 2020

Einzigartige und kreative Ideen

Warum attraktive Kommunikationsflächen wichtig sind und wie sie die Produktivität steigern?

Welches Bild haben Sie bei dem Wort „Großraumbüro“ im Kopf? Kein gutes, oder? Großraumbüros sind nicht bei allen beliebt. Viele empfinden sie als muffig, laut und hektisch. Der Begriff klingt auch total altmodisch. Doch nehmen wir einfach mal ein neueres Wort: Open Spaces! Was sehen Sie jetzt? Viele Kreative, die in schicker Umgebung gemeinsam an einem großen Ziel arbeiten, oder? Rein faktisch sind alle Büros mit mehr als 400 qm und mehreren Arbeitsplätzen Großraumbüros. Und der Trend zu Großraumbüros, Open Spaces oder Teambüros – die Begrifflichkeiten sind austauschbar – ungebremst. Fast alle großen Unternehmen tendieren dazu, Großraumbüros als moderne Büros zu etablieren. Google, Amazon und Co machen es vor. Nur wer sich ständig austauscht, kann gut arbeiten, ist inspiriert und fröhlich. „Kreative Geister gehen erst richtig auf, wenn sie sich austauschen. Die Mischung, die herauskommt, wenn man sie zusammensteckt, ist explosiv. Daher gehört es zu den obersten Prioritäten, sie zusammenzustecken“, schreiben der frühere Google-Chef Eric Schmidt und Jonathan Rosenberg in ihrem 2014 erschienenen Buch „How Google Works“. Nach ihrer Auffassung ist die traditionelle Aufteilung von großen Flächen in einzelne Büros genau der falsche Weg, um eine höhere Produktivität zu fördern. Denn: Die richtig guten Ideen würden vor allem da entstehen, wo Kollegen zusammensitzen und sich austauschen. Nun schreiben wir das Jahr 2020 und selbst sechs Jahre nach dem Erscheinen des Buches setzen die meisten Unternehmen auf offene Bürowelten. Auch die aus dem Boden sprießenden Coworking-Anbieter haben ihre Spaces nach Ideen von Google ausgerichtet. Die Konzepte sind dabei vielfältig und die Gestaltung der Großraubüros entwickelt sich stetig weiter. Selbst die Old Economy setzt kaum mehr auf Einzelbüros sondern lässt Teams und Chefs gemeinsam in einem Großraumbüro arbeiten.

Old economy setzt auch auf Grossraumbüros

Selbst die Old Economy, darunter Versicherungen, Fluggesellschaften und Autobauer, setzen auf den Trend zum Großraumbüro. Es zeigt sich jedoch erstaunlicherweise, dass sich die offene Kommunikation miteinander durch das permanente Zusammensitzen oft verringert. So geschehen bei einer Hotelkette. Dort saß mit einem mal die Chefin inmitten ihres Teams und wunderte sich, dass kaum gesprochen wurde. Erst viel später bemerkte sie, dass die Mitarbeiter per Messenger ständig in Kontakt waren und sich ohne Beteiligung ihrer Chefin austauschten. Interessanterweise führen also Großraumbüros nicht in allen Fällen zu einem regeren Austausch. Der menschliche Wunsch nach Privatsphäre – auch und besonders in der zwischenmenschlichen Kommunikation – lässt sich eben so einfach nicht aushebeln oder durch Trends besiegen. Doch wie sehen moderne Büros denn nun aus? Großraumbüros brauchen Rückzugsorte. Sie brauchen Bereiche für verschiedene Aufgaben zum Beispiel Raum zum konzentrierten Arbeiten, Orte zum Telefonieren und Möglichkeiten, sich zu begegnen und auszutauschen.

Die Gestaltung von Grossraumbüros

Bei der Gestaltung von Großraumbüros gibt es ganz verschiedene Ansätze. Zum Beispiel die Einteilung in verschiedene Bereiche: offene Flächen für das Brainstorming im Team, schallisolierte Cubes für längere Telefonate und Einzelbüros für die hoch konzentrierte Arbeit. Billardtisch, Basketballfeld und Rückzugsmöglichkeit für den Mittagsschlaf gibt es hier und dort auch. Die funktionalen Bereiche für Drucker, Kopierer, Büromaterial und Aktenvernichter finden sich an einem zentralen Punkt. Großraumbüros werden heute in Funktionsbereiche geteilt, so wie man inzwischen auch wohnt. Als Großraumbüro wird eine Fläche von mindestens 400 qm bezeichnet. Der Trend, dass der Quadratmeter-Anteil pro Mitarbeiter geringer wird, bleibt bestehen. Aber: Gleichzeitig werden die Sozial- und Kommunikationsräume vergrößert. In Summe ist das eine Flächenverringerung, aber eine Qualitätssteigerung. Für den optimalen Arbeitsplatz gibt es sicherlich Grenzen. Es hängt aber immer davon ab, wie das Büro gestaltet ist. Und dafür gibt es keine allgemein gültigen Lösungen, sondern da müssen etwa die Arbeitsabläufe eines Unternehmens individuell eingeplant werden. Ganz wichtig bei der Gestaltung von Büros sind aber absolut grundlegende Dinge. Nicht zu hell, nicht zu dunkel, zu heiß oder zu kalt. Wenn die Luft steht, es stickig ist, wenn es irgendwo zieht oder wenn man geblendet wird, kann man sich nicht konzentrieren.

Wandel zum Lebensraum-Büro

Heute verbringen die Menschen oft mehr Zeit im Büro als zu Hause. In einer angenehmen Atmosphäre fühlen sich die Mitarbeiter wertgeschätzt und sind bereit, ihre Fähigkeiten motiviert und produktiv zum Wohl des Unternehmens einzusetzen. Moderne, schön gestaltete Arbeitsräume auf großzügigen, offenen Flächen fördern die Zusammenarbeit und erhöhen die Kommunikation. Und 80% der innovativen Ideen entstehen durch persönliche Kommunikation: Stratetegien, Pläne, Produktideen, Analysen und Konzepte. Das Büro ist ein entscheidender Erfolgsfaktor, das (Großraum)-Büro wird zum Begegnungszentrum.

Grossraumbüros als Gewinn

Wer Geräusche ausblendet und das Blickfeld eingrenzt, hat seine Konzentration schon automatisch verbessert. Dazu haben mittelständische Manufakturen viele praktische Ansätze entwickelt. So gibt es schallgeschütze Pinnwände zum Aufklappen, die dem „Schummelschutz“ in der Schule ähnlich sehen oder Kopfhörer, die Nebengeräusche fast vollständig ausblenden. Außerdem haben Spannungen zwischen Kollegen und Teams keine große Chance, sich lange hinter verschlossenen Türen aufzustauen – wer sich permanent begegnet, kann Probleme auf dem kurzen Dienstweg lösen und muss nicht erst bis zum nächsten großen Meeting warten. Architekten haben die neuen und sehr unterschiedlichen Anforderungen an die Nutzbarkeit von Büros längst erkannt. Die Arbeitsstätten der Zukunft werden oft in Mischformen gebaut und bestehen aus Einzel-, Großraum- und Teambüros. Auch der Wohlfühlcharakter spielt eine große Rolle, denn die meisten verbringen bis zu acht Stunden oder mehr an ihrem Arbeitsplatz. Große Firmen möchten, dass ihre Mitarbeiter sich wohl fühlen und sorgen mit Kaffee, Wasser und schönen Gemeinschaftsbereichen für ein gutes Drumherum. Doch Büroumgebung und Unternehmenskultur bedingen sich gegenseitig. Nachhaltige Veränderungen im Hinblick auf die Unternehmenskultur, die Entscheidungs- und Kommunikationskultur eines Unternehmens sollten sich auch in der Gestaltung von Büroumgebungen widerspiegeln. Denn ein gutes Miteinander funktioniert nur, wenn die Atmosphäre untereinander stimmt, die Firmen auch dafür sorgen, dass Mitarbeiter gerecht behandelt werden, spannende Aufgaben haben und die Teamarbeit gefördert wird. Sprich, der richtige Spirit, die innere Haltung ist noch wichtiger als die äußere Umgebung.