7 Tipps für das Coaching von Führungskräften

In der modernen Arbeitswelt ist die Rolle von Führungskräften einem ständigen Wandel unterworfen. Wo früher Anweisung und Kontrolle im Vordergrund standen, sind heute Empathie, Agilität und emotionale Intelligenz gefragt. Diese Veränderung stellt Führungskräfte vor neue Herausforderungen – und macht professionelles Coaching wichtiger denn je.

Diese Erkenntnis stand im Mittelpunkt einer besonderen Führungskräfte-Schulung im Satellite Office Stuttgart an der Königstraße. Unter der Leitung von Andreas Lappe, Head of HR, und in Zusammenarbeit mit CEO Anita Gödiker, widmeten sich die Teilnehmenden den Themen moderne Führung, gelebte Werte und gezielte Personalentwicklung. Denn: Qualität beginnt beim Team – und Führung ist der Schlüssel.

Agenda:

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CEO Anita Gödiker und Head of HR Andreas Lappe bei der Schulung im Satellite Office Stuttgart

1. Klarheit in der Führungsrolle schaffen

Gute Führung beginnt mit dem Bewusstsein für die eigene Rolle. Viele Führungspersonen fühlen sich zwischen verschiedenen Rollen hin- und hergerissen. Mal sind sie Coach, mal Entscheider, mal Vorbild oder Koordinator – und oft alles zugleich.

Eine Studie der Universität Trondheim bestätigt: Führungskräfte, die durch Coaching ein besseres Verständnis ihrer Rolle entwickelten, zeigten eine signifikante Verbesserung in ihrem Selbstwirksamkeitserleben und in ihrer Fähigkeit zur Zielsetzung. Gleichzeitig erhöhte sich ihre Arbeitszufriedenheit und die Qualität ihrer Arbeitsbeziehungen.

„Führungskräfte, die ihre Rolle klar definiert haben, treffen bessere Entscheidungen und kommunizieren diese auch überzeugender“, erklärt Andreas Lappe aus seiner Erfahrung bei Satellite Office.

So setzen Sie es um: Beginnen Sie mit einer ehrlichen Selbstreflexion. Welche Rollen nehmen Sie als Führungskraft ein? Definieren Sie Ihre Kernrollen klar und kommunizieren Sie diese an Ihr Team. Machen Sie transparent, wann Sie als Entscheider agieren und wann als Coach oder Moderator.

 2. Onboarding ist mehr als ein Willkommen

Ein strukturiertes, wertschätzendes Onboarding legt den Grundstein für Motivation, Bindung und Leistung. Eine Studie von Reynolds (2011) zeigte: Durch gezieltes Coaching konnten neue Führungskräfte nicht nur schneller neue Fähigkeiten entwickeln, sondern auch ihre neue Rolle besser in ihr berufliches und privates Leben integrieren.

„Der Einstieg als Führungskraft ist ein kritischer Moment“, betont Anita Gödiker. „In den ersten Wochen werden die Weichen für den langfristigen Erfolg gestellt.“

So setzen Sie es um: Entwickeln Sie ein mehrstufiges Onboarding-Programm mit einem Willkommenspaket, strukturiertem Einarbeitungsplan, Mentoring durch eine erfahrene Führungskraft und regelmäßigen Coaching-Sessions. Wichtig ist die Balance zwischen Struktur und Freiraum.

 3. Generation Z will Sinn, Feedback und Flexibilität

Die Generation Z fordert Führungskräfte auf eine neue Art heraus. Sie wünschen sich flache Hierarchien, regelmäßiges Feedback, digitale Tools und vor allem: einen Arbeitsplatz mit Sinn.

Eine Studie von Moen und Allgood (2009) zeigte, dass Coaching zu einem signifikanten Anstieg der Werte in Bereichen wie Entwicklung, Lernen und Motivation der Mitarbeitenden sowie Beziehungsaufbau führte – besonders ausgeprägt bei der Führung jüngerer Teammitglieder.

So setzen Sie es um: Führen Sie regelmäßige Gespräche mit Ihren jüngeren Teammitgliedern, um ihre Erwartungen besser zu verstehen. Etablieren Sie eine Feedback-Kultur in beide Richtungen. Bieten Sie flexible Arbeitsmodelle an und machen Sie transparent, wie individuelle Aufgaben zum größeren Ganzen beitragen.

 4. Konflikte frühzeitig erkennen und konstruktiv lösen

Konflikte gehören zum Arbeitsalltag – entscheidend ist der Umgang damit. Eine Studie von Perkins (2009) zeigte: Nach einem Coaching widersprachen Führungskräfte weniger, griffen seltener an, stellten mehr klärende Fragen und fassten häufiger zusammen. Sie wurden besser darin, Konsens herzustellen und Anspannung zu reduzieren.

„Konflikte sind wie Eisberge“, erklärt Andreas Lappe. „Was wir sehen, ist oft nur die Spitze. Die eigentlichen Ursachen liegen meist unter der Oberfläche.“

So setzen Sie es um: Entwickeln Sie eine Sensibilität für Frühwarnsignale wie veränderte Kommunikationsmuster oder Rückzug. Praktizieren Sie aktives Zuhören und trennen Sie konsequent zwischen Person und Problem. Führen Sie bei offenen Konflikten strukturierte Klärungsgespräche mit klarem Rahmen.

 5. Führungsstile situativ anwenden

Es gibt nicht den einen richtigen Führungsstil. Erfolgreiche Führungspersonen passen ihren Stil der Situation, dem Reifegrad der Mitarbeitenden und der Aufgabe an. Eine Metaanalyse von Erik De Haan bestätigt: Coaching verbessert die Fähigkeit von Führungskräften, situationsgerecht zu agieren und ihr Verhalten an die jeweiligen Anforderungen anzupassen.

„Führung ist wie ein Werkzeugkasten“, erklärt Anita Gödiker. „Je mehr Werkzeuge Sie beherrschen, desto besser können Sie auf unterschiedliche Herausforderungen reagieren.“

So setzen Sie es um: Erweitern Sie Ihr Repertoire an Führungsstilen. Analysieren Sie vor wichtigen Entscheidungen bewusst die Situation: Wie dringend ist die Entscheidung? Wie komplex ist das Problem? Wie hoch ist der Reifegrad des Teams? Kommunizieren Sie Ihren Führungsstil transparent und berücksichtigen Sie individuelle Unterschiede.

 6. Vertrauensvolle Kommunikation als Führungsgrundlage

Vertrauen ist das Fundament jeder erfolgreichen Zusammenarbeit. Eine offene, wertschätzende und transparente Kommunikation fördert nicht nur das Teamklima, sondern auch die Leistungsbereitschaft und Innovation.

In einer integrativen Coaching-Theorie identifizierten Greif und Kollegen „Wertschätzung und emotionale Unterstützung“ als einen der zentralen Wirkfaktoren erfolgreichen Coachings. Auch die Studie der Universität Trondheim zeigte, dass Coaching zu einer Erhöhung der Arbeitszufriedenheit und der Qualität der Arbeitsbeziehungen führte.

So setzen Sie es um: Etablieren Sie regelmäßige 1:1-Gespräche mit Ihren Mitarbeitenden, die auch Raum für persönlichen Austausch bieten. Praktizieren Sie aktives Zuhören und etablieren Sie eine Kultur, in der Feedback in alle Richtungen fließt. Kommunizieren Sie transparent, besonders bei schwierigen Entscheidungen, und seien Sie verlässlich in Wort und Tat.

 7. Selbstrelexion als Schlüssel zur Weiterentwicklung:

Gute Führung beginnt bei sich selbst. Eine qualitative Untersuchung aus dem Jahr 2020 zeigte, dass bereits zwei 120-minütige Coaching-Sessions, die auf Selbstreflexion ausgerichtet waren, zu mehr Klarheit, höherer Produktivität und besserem Wohlbefinden führten.

„Selbstreflexion ist wie ein Muskel, der trainiert werden muss“, erklärt Andreas Lappe. „Am Anfang kann es ungewohnt sein, sich selbst kritisch zu betrachten. Doch mit der Zeit wird es zur Gewohnheit – und zu einem mächtigen Werkzeug für persönliches Wachstum.“

So setzen Sie es um: Reservieren Sie feste Zeiten für Ihre Selbstreflexion, zum Beispiel 30 Minuten am Ende jeder Woche. Nutzen Sie ein Führungstagebuch und holen Sie sich regelmäßig Feedback ein. Praktizieren Sie kollegiale Fallberatung und arbeiten Sie mit strukturierten Coaching-Tools. Setzen Sie sich konkrete Entwicklungsziele auf Basis Ihrer Reflexionen.

Fazit: Moderne Führung als kontinuierliche Reise

Die sieben Tipps für das Coaching von Führungskräften bilden einen umfassenden Rahmen für moderne, menschenorientierte und zugleich effektive Führung. Die wissenschaftliche Forschung bestätigt die Wirksamkeit der vorgestellten Ansätze mit messbaren Verbesserungen in der Führungskompetenz, der Teamleistung und den Unternehmensergebnissen.

Doch letztlich geht es nicht um abstrakte Konzepte oder Theorien. Es geht um Menschen, die täglich ihr Bestes geben, um andere zu führen, zu inspirieren und gemeinsam Ziele zu erreichen. Moderne Führung ist keine Position oder Technik, sondern eine Haltung – eine Haltung der Wertschätzung, der Neugier und des kontinuierlichen Lernens.

Bei Satellite Office verstehen wir uns als Begleiter auf dieser Reise. Mit unseren flexiblen Arbeitsumgebungen schaffen wir Räume für Begegnung, Austausch und Innovation – die ideale Basis für moderne Führung. Denn Qualität beginnt beim Team – und Führung ist der Schlüssel.

Quellen:

  1. Coaching-Magazin: „Wie wirksam ist Coaching?“ – Studie der Universität Trondheim
  2. Haufe: „Studie zu Effektivität von Coaching“ – Metaanalyse von Erik De Haan
  3. Reynolds, G. (2011): „Exploring the meaning of coaching for newly appointed senior leaders“
  4. Moen, F. & Allgood, E. (2009): „Coaching and the effect on self-efficacy“
  5. Perkins, R.D. (2009): „How executive coaching can change leader behavior“