Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz: 7 evidenzbasierte Strategien für mehr Wohlbefinden im Büro + Experteninterview mit INHESA

Inhaltsverzeichnis:

In unserer hektischen Arbeitswelt sind wir ständig Reizen ausgesetzt. Zu viele Nachrichten, zu viele Ablenkungen. Wir werden regelrecht zugeballert, was unsere mentale Gesundheit erheblich beeinträchtigt. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse leiden 43% der Erwerbstätigen unter arbeitsbedingtem Stress, und psychische Erkrankungen sind mittlerweile die zweithäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit.

Das pureSilent®-Konzept von Satellite Office setzt genau hier an – mit dem Motto „In der Ruhe liegt die Kraft“. Ein durchdachtes Raumkonzept im Büro kann maßgeblich zur mentalen Gesundheit beitragen und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit fördern.

Wissenschaftliche Belege: Wie Büroumgebungen unsere mentale Gesundheit beeinflussen

Die Forschung belegt eindeutig den Zusammenhang zwischen Büroumgebung und psychischem Wohlbefinden:

  • Eine Studie der University of Exeter zeigte, dass die Integration von Pflanzen in Büroräumen die Produktivität um 15% steigern und Stresslevel signifikant senken kann.
  • Forscher der Harvard T.H. Chan School of Public Health fanden heraus, dass die kognitive Leistungsfähigkeit in Büros mit guter Luftqualität und wenig Schadstoffen um bis zu 26% höher ist als in konventionellen Bürogebäuden.
  • Laut einer Untersuchung des Fraunhofer-Instituts können bereits Hintergrundgeräusche ab 55 Dezibel die Konzentrationsfähigkeit um bis zu 10% verringern und Stresshormone erhöhen.
  • Das Human Spaces Report ergab, dass Mitarbeiter in Büros mit natürlichen Elementen 15% kreativer sind und ein um 15% höheres Wohlbefinden aufweisen.

Evidenzbasierte Empfehlungen für bessere mentale Gesundheit im Büro

1. Akustische Optimierung

Lärm ist einer der größten Stressfaktoren im Büro. Das pureSilent®-Konzept setzt daher auf durchdachte akustische Lösungen:

  • Schallabsorbierende Materialien: Akustikdecken und -wände können den Geräuschpegel um bis zu 60 % senken. Viele dieser Lösungen bestehen heute aus nachhaltigen Werkstoffen – für eine bessere Raumakustik und ein gutes Gewissen.
  • Raumaufteilung: Kleinere Büroeinheiten mit maximal sechs Arbeitsplätzen statt Großraumbüros verringern nachweislich Lärmbelastung und Ablenkungen.
  • Rückzugsmöglichkeiten: Dedizierte Ruhezonen, wie unsere „Silent Cubes“ oder „Breakout Rooms“ ermöglichen konzentriertes Arbeiten und kurze Erholungsphasen.

2. Biophiles Design und natürliche Elemente

Die Verbindung zur Natur hat nachweislich positive Effekte auf unsere Psyche:

  • Pflanzen Mindestens eine größere Pflanze pro 10m² Bürofläche verbessert die Luftqualität und reduziert Stress. Besonders effektiv sind Einblatt (Spathiphyllum), Drachenbaum (Dracaena) und Grünlilie (Chlorophytum).
  • Natürliche Materialien: Holz, Stein und andere natürliche Werkstoffe schaffen eine angenehme Atmosphäre. Studien zeigen, dass der Kontakt mit Holzoberflächen den Blutdruck senken und Stresshormone reduzieren kann.
  • Ausblick ins Grüne: Arbeitsplätze mit Blick auf natürliche Umgebungen führen zu 15% weniger Kopfschmerzen und 6% höherer Produktivität.

3. Optimale Beleuchtung

Licht beeinflusst direkt unseren Biorhythmus und damit unser psychisches Wohlbefinden:

  • Tageslicht Arbeitsplätze sollten idealerweise nicht weiter als 7 Meter vom nächsten Fenster entfernt sein. Tageslicht fördert die Produktion von Serotonin, dem „Glückshormon“.
  • Circadiane Beleuchtung: Moderne Lichtsysteme, die den natürlichen Tagesverlauf nachahmen, können Konzentration am Vormittag fördern und Stress am Nachmittag reduzieren.
  • Individuelle Steuerung: Persönliche Einstellmöglichkeiten der Beleuchtung erhöhen die Zufriedenheit um bis zu 24%.

4. Digitale Entlastung

Digitaler Stress ist ein wachsendes Problem, dem gezielt entgegengewirkt werden sollte:

  • Bewusste Offline-Zeiten: Festgelegte E-Mail-freie Zeiten (z.B. zwischen 12-14 Uhr) können die Konzentration um bis zu 45% steigern.
  • Benachrichtigungsmanagement: Das Deaktivieren von Push-Benachrichtigungen reduziert Unterbrechungen um durchschnittlich 71% und verbessert die Aufmerksamkeitsspanne.
  • Konzentrationsfördernde Tools: Apps wie Forest oder Focus@Will können die Produktivität in Konzentrationsphasen um bis zu 30% erhöhen.

5. Bewegung und körperliche Aktivität

Körperliche Aktivität ist ein wirksames Mittel gegen Stress und psychische Belastungen:

  • Bewegungspausen: Kurze Aktivpausen (5-10 Minuten) alle 90 Minuten können die mentale Erschöpfung um bis zu 40% reduzieren.
  • Steh-Sitz-Dynamik: Der regelmäßige Wechsel zwischen Sitzen und Stehen verbessert nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern steigert auch die Konzentration um bis zu 12%. Daher sind alle unserer Büroräume mit verstellbaren Schreibtischen ausgestattet.
  • Aktive Meetings: Besprechungen im Gehen („Walking Meetings“) fördern Kreativität und reduzieren Hierarchiedenken. Die Dachterrassen in vielen unserer Satellite Offices bieten ebenfalls eine

6. Achtsamkeit und Entspannungstechniken

Wissenschaftlich fundierte Methoden zur Stressreduktion:

  • Kurze Achtsamkeitsübungen: Bereits 3-5 Minuten tägliche Achtsamkeitspraxis können Stresslevel um bis zu 25% senken. Die 4-7-8-Atemtechnik (4 Sekunden einatmen, 7 Sekunden halten, 8 Sekunden ausatmen) aktiviert nachweislich das parasympathische Nervensystem.
  • Mikropausen: 30-60 Sekunden bewusstes Innehalten zwischen Aufgaben reduziert mentale Ermüdung und verbessert die Konzentration für die nächste Tätigkeit.
  • Entspannungsräume: Dedizierte Bereiche für kurze Entspannungsphasen, wie unsere „Breakout-Rooms“ können die Erholungsqualität in Pausen um bis zu 30% verbessern.

7. Arbeitsorganisation und Zeitmanagement

Strukturierte Arbeitsabläufe reduzieren mentale Belastung:

  • Pomodoro-Technik: 25 Minuten fokussierte Arbeit gefolgt von 5 Minuten Pause kann die Produktivität um bis zu 25% steigern und Prokrastination reduzieren.
  • Zeitblöcke: Reservierte Zeiten für konzentriertes Arbeiten ohne Meetings oder E-Mail-Checks (mindestens 2 Stunden täglich) verbessern die Qualität der Arbeitsergebnisse nachweislich.
  • Priorisierungsmethoden: Die Eisenhower-Matrix zur Unterscheidung zwischen wichtig/dringlich reduziert Stress durch klare Fokussierung auf das Wesentliche.

Praktische Umsetzung im Büroalltag für Unternehmen und Einzelpersonen

Anwendungstipps für Unternehmen:

1. Akustikoptimierung: Investieren Sie in schallabsorbierende Materialien und schaffen Sie Rückzugsbereiche für konzentriertes Arbeiten, wie sie im pureSilent®-Konzept von Satellite Office umgesetzt werden.

2. Biophiles Design: Integrieren Sie Pflanzen, natürliche Materialien und sorgen Sie für ausreichend Tageslicht.

3. Flexible Arbeitsmodelle: Ermöglichen Sie Gleitzeit und Home-Office-Tage, um individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen.

4. Digitale Richtlinien: Etablieren Sie klare Regeln für E-Mail-Zeiten und Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit.

5. Gesundheitsangebote: Bieten Sie niedrigschwellige Angebote wie Achtsamkeitskurse, Bewegungspausen oder Stressmanagement-Workshops an.

Anwendungstipps für Einzelpersonen:

1. Bewusste Pausen: Planen Sie regelmäßige Kurzpausen ein und nutzen Sie diese für Bewegung oder kurze Entspannungsübungen.

2. Digitale Grenzen: Definieren Sie feste Zeiten für E-Mail-Checks und deaktivieren Sie Push-Benachrichtigungen.

3. Persönliche Arbeitsplatzoptimierung: Sorgen Sie für ausreichend Tageslicht, eine Pflanze am Arbeitsplatz und ergonomische Einrichtung.

4. Achtsamkeitspraxis: Integrieren Sie kurze Achtsamkeitsübungen in Ihren Arbeitsalltag, z.B. drei bewusste Atemzüge vor jedem Meeting.

5. Bewegungsroutinen: Bauen Sie regelmäßige Bewegung in Ihren Alltag ein, wie Treppe statt Aufzug oder kurze Dehnübungen.

Im Anschluss an unsere 7 Strategien: Ein Expertenblick von Karin Pientka

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Karin Pientka: Mentale Gesundheitsberaterin & Gründerin des INHESA-Instituts für nachhaltige Selbstfürsorge

Welche Beobachtungen machen Sie in Ihrer Arbeit mit Unternehmen besonders häufig in Bezug auf mentale Gesundheit?

Das Thema von mentaler Gesundheit nimmt enorm an Bedeutung zu. Dennoch ist es nach wie vor ein Thema, das nicht einfach besprechbar ist, denn die wenigsten Menschen im Business haben psychologische oder gar psychiatrische Expertise. Dennoch ist es eine Tatsache, dass ungefähr jeder vierte Erwachsene in Deutschland einmal im Leben eine psychische Krise erlebt und das berührt dann definitiv den Arbeitsalltag. Manchmal scheint es leichter im Arbeitskontext über mentales Wohlbefinden zu sprechen, denn hier kann man sich leichter einordnen als in einer binären Kategorie wie gesund oder krank. In der Fachwelt spricht man gerne vom Mental Health Continuum (Modell von Corey L.M. Keyes), welches nicht nur ein schwarz (krank) oder weiß (gesund) meint, sondern sehr viele Grauschattierungen beschreibt. Das bedeutet, dass jeder Mensch zu jedem Zeitpunkt seines Lebens mehr oder weniger starke Grautöne in seiner Seelenlage hat. Mentales Wohlbefinden gehört also in unseren (beruflichen) Alltag und nicht nur in den Kontext der Psychotherapie. Es ist ein Thema, das uns alle angeht. Das hilft schon mal das Thema zu ent-tabuisieren, und vor allem zu entstigmatisieren. Wir können dann über Arbeitsfähigkeit, Wohlbefinden, Stress-Resilienz, Selbstbewusstsein, Klarheit, Produktivität, Belastbarkeit, Kreativität sowie Konzentrationsfähigkeit und soziales Wohlbefinden sprechen. Dann wird das Thema greifbarer und geht uns alle an.

Was ist aus Ihrer Sicht ein oft unterschätzter Hebel für mehr Wohlbefinden im Büro?

Ein zentraler Hebel ist die Unternehmenskultur. Eine offene und vertrauensvolle Arbeitskultur, in der Menschen sich so zeigen können, wie sie sind, und in der ein konstruktiver Umgang miteinander gepflegt wird, ist Gold wert. Auf dieser Basis können Konflikte frühzeitig angegangen werden, und es baut sich gar nicht erst so viel Stress auf wie in Angstkulturen, in denen man meint, Probleme unter den Teppich kehren zu müssen. Das löst viel krankmachenden Stress aus. Leider gibt es oft viele Hindernisse, strukturelle und persönliche Grenzen. Und eine Kultur ändert sich eben auch nicht von einem Tag auf den anderen. Hier sind strategische Vorgaben, diverse Umsetzungsmaßnahmen und Geduld gefragt.

Welche Rolle spielen Raumgestaltung, Achtsamkeit und Pausenkultur aus Ihrer Perspektive?

Eine menschengerechte Raumgestaltung ist Gold wert. Sie beeinflusst auch die Kultur. Vor allem der Faktor Ruhe ist in unserer überreizten Zeit eine enorme Ressource für die Seele. Ebenso ist ein reflektiertes Arbeitsleben gesünder ist, einfach weil man nicht immer wieder die gleichen Stressmuster durchlebt, sondern sein Leben selbst in die Hand nimmt. Dazu gehört auch die Fähigkeit, den Alltagsstress zu unterbrechen, um bewusst eine Pause einzulegen. Denn eine Pause lässt uns wieder an uns selbst andocken – ein ganz wichtiger Punkt, denn unter Stress koppeln wir uns von uns selbst und unseren Bedürfnissen ab. Kurzfristig ist das kein Problem. Aber als Dauerzustand schaden wir uns massiv. Wir werden zu ferngesteuerten Wesen ohne innere Navigation. Damit gefährden wir nicht nur unsere seelische, sondern auch unsere körperliche Gesundheit.

Welche erste Maßnahme empfehlen Sie Teams oder Führungskräften, wenn „mentale Gesundheit“ noch ganz am Anfang steht?

Das Wichtigste ist die eigene neugierige Auseinandersetzung mit dem Thema. Führungskräften empfehle ich eine entsprechende Weiterbildung. Das können Vorträge oder Seminare sein. Es gibt mittlerweile aber auch sehr gute Bücher und Podcasts. Wenn man selbst einen guten Bezug zum Thema entwickelt hat, kann man sich durchaus trauen, in Besprechungen den Austausch über das Thema anzuregen. Wenn die Atmosphäre schon vertrauensvoll ist, kann man hier in interessante Gespräche kommen, in denen man sich gegenseitig inspiriert. Natürlich sollte hier der Fokus auf der Stärkung des psychischen Wohlbefindens liegen, also ein präventiver Ansatz verfolgt werden. Darüber hinaus empfehle ich jedem, der einen stressigen Job hat, zumindest eine Entspannungstechnik zu erlernen und vor allem zu praktizieren. Hier sollte jeder nach seiner Lieblingstechnik suchen. Es gibt viele Möglichkeiten: MBSR, Autogenes Training, Gartenarbeit, Meditation in verschiedenen Formen, Ausdauersport, Yoga… – es sollte einfach individuell passen. Also: Neugierig sein und das Richtige für sich finden!

Fazit: In der Ruhe liegt die Kraft

Die wissenschaftlichen Belege sind eindeutig: Die Gestaltung des Büros und unsere Arbeitsroutinen haben erheblichen Einfluss auf unsere mentale Gesundheit. Mit gezielten Maßnahmen können Unternehmen und Einzelpersonen das Wohlbefinden und die Produktivität deutlich steigern.

Das pureSilent®-Konzept von Satellite Office zeigt, wie ein durchdachtes Bürokonzept alle Sinne ansprechen und Ruhe als Kraftquelle nutzen kann. In einer Welt, die immer schneller, lauter und komplexer wird, liegt die wahre Kraft tatsächlich in der Ruhe – in der Fähigkeit, innezuhalten, zu reflektieren und bewusst zu handeln.

Durch die Kombination von optimierter Arbeitsumgebung, bewussten Arbeitsroutinen und individuellen Stressbewältigungsstrategien kann jeder zu seiner mentalen Gesundheit im Büro beitragen – für mehr Wohlbefinden und nachhaltige Leistungsfähigkeit.